Ökologischer Bereich
ÖKOLOG ist das Basis-Programm des Unterrichtsministeriums zur Umweltbildung als Beitrag zur Bildung für Nachhaltigkeit und Schulentwicklung an österreichischen Schulen. Ziel von ÖKOLOG ist es, die Umweltbildung im Schulprogramm zu verankern sowie diese Schritt für Schritt anhand von konkreten Themen wie Wasser, Abfall, Energie, Schulgelände, Gesundheit, Klima usw. sichtbar zu machen und bei unseren Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Das Fritz Strobl Schulzentrum wurde im November 2019 für seine Bemühungen im ökologischen Bereich von der Bildungsdirektion Kärnten mit einem Zertifikat ausgezeichnet.
Unsere Freiluftklasse
Die Drauwelt ist auch in diesem Schuljahr ein Platz des Lernens, praktischen Arbeitens und der Erholung – ein idealer Platz, das Natur- und Umweltbewusstsein zu stärken.
Unsere Freiluftklasse ist ein großer und wertvoller Schatz für unser Schulzentrum. Wir können hier mit „Hand und Herz“ lernen. Natürlich sind immer unsere Mikroskope und Tablets mit dabei, weil wir Insekten, Bäume, Sträucher, Flächenberechnungen, Wasserstand und Wassergeschwindigkeit, Stockwerksbau,….. dokumentieren, aufzeichnen und auf unseren digitalen Geräte speichern und bearbeiten.
Der Bereich Ökolog und unsere Freiluftklasse wird von Kollegin Marie Cabon betreut.
Hier der Link auf unsere wundervolle Freiluftklasse an der Drau!
Über die Entstehung unserer Freiluftklasse
Bereits für Gerhard Winkel, Doyen der Umweltbildung in Deutschland, war die Förderung einer „pflegerischen Grundhaltung“ wichtiges Bildungsziel. Sein Schulgartenhandbuch enthielt bereits vor mehr als 20 Jahren zahlreiche Beispiele, wie insbesondere am
Schulgelände Natur erlebt und erfahren werden kann. Bei der Gestaltung des Gartens können die SchülerInnen aktiv werden und Verantwortung übernehmen, wenn sie einen Teich, eine Hecke oder ein Gartenbeet betreuen. Seine Impulse wurden aufgegriffen, derSchulgarten wurde an vielen Schulen zum Lernort, zur Freiluftklasse.
Die Neue Mittelschule in Spittal an der Drau hat dieses Konzept entscheidend weiterentwickelt. Sie wollte eine Freiluftklasse nicht nur für die SchülerInnen schaffen, sondern für alle Interessierten – nicht im abgeschlossenen Bereich des Schulgartens, sondern auf einer öffentlich zugänglichen Fläche, direkt in der Natur, am besten in der Nähe eines Gewässers.
An der Drau fand sich eine geeignete Stelle: ein Platz umgeben von Auwaldresten mit einer kleinen Bucht. Mit dem Eigentümer, der Republik Österreich, wurde vereinbart, dass die Schule diesen Platz 20 Jahre lang betreuen kann. Gemeinsam mit dem Wasserbauamt und der Gemeinde Spittal wurde das Gelände neu gestaltet. Zuerst musste ein Teil des Geländes renaturiert und wilde Müllablagerungen beseitigt werden. Ein kleiner Teil wurde mit Platten ausgelegt, um Tische und Bänke aufstellen zu können – selbstverständlich übernahmen SchülerInnen auch die „Verlegearbeiten“.
Das Ufer der Drau wurde neu gestaltet – als Flussarena in Form eines Amphitheaters mit drei Etagen. Nach Abschluss der Baggerarbeiten wurde die Arena begrünt, heute bietet sie einen herrlichen Blick auf die Drau und lädt nicht nur Schulen, sondern auch die Bevölkerung zum „NaturErleben“ ein.
Zu tun gab und gibt es viel: von der Einrichtung einer Toilette, dem Pflanzen einer Hecke, der Errichtung eines Grillplatzes bis zur Anlage eines Totholzhaufens als Refugium für Insekten und kleine Wirbeltiere. Durch die gemeinsame Arbeit der SchülerInnen und LehrerInnen entstand eine wohl einzigartige Freiluftklasse mit einer Wasserarena,
einem interaktiven Lehrpfad, einem Fußfühlpfad und einem Meditationsplatz.
Die Gestaltung verlangt von den SchülerInnnen ein hohes Ausmaß an Ernsthaftigkeit und Verantwortung. Da die Schule dieses Areal für 20 Jahre zu betreuen hat, ist es notwendig, vorausschauend zu agieren. Hier steht zukunftsorientiertes Lernen im Mittelpunkt, eine lebenswerte Natur und Umwelt wird für spätere SchülerInnen-Generationen erhalten.
Ihre Freiluftklasse ist den SchülerInnen ein großes Anliegen. Als das Areal durch Vandalismus zerstört wurde, setzten sie alles daran, die Schäden zu beseitigen. Darüber hinaus initiierten sie eine mediale Berichterstattung über die Zerstörungen und konnten so weitere Beschädigungen vermeiden. Längst hilft auch die Bevölkerung mit: sie hat – nach anfänglicher Skepsis ein wachendes Auge auf das Areal.
Die Freiluftklasse ist kein museales Projekt – sie lebt! Fächerübergreifend werden hier Themen wie „Wasser, ein kostbares Gut“, „der Boden unter unseren Füßen“, und „Natur mit allen Sinnen erleben“ behandelt. Die Lehr- und Lerninhalte werden mit neuen Medien aufbereitet, auf der Homepage vorgestellt, ein Trickfilm und eine Radiosendung wurden entwickelt. Die Verbreitung mit den neuen Medientechnologien macht die SchülerInnen zu BotschafterInnen in Sachen Natur und Umwelt. Die Zusammenarbeit mit den Volks-schulen wurde intensiviert, ebenso eine Kooperation mit dem Bundesoberstufen-realgymnasium Spittal und dem naturwissenschaftlichen Zentrum der Pädagogischen Hochschule Klagenfurt. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, sich mit wissenschaftlichen Themen zu beschäftigen.
Die Freiluftklasse ist ein öffentlich zugängliches Areal. Die Besucher werden nicht nur durch Informationstafeln über die Natur informiert, sondern auch auf verantwortungs-volles Verhalten in der Natur hingewiesen. Und schließlich sorgt die Schule durch Berichte in den lokalen Medien dafür, dass diese Initiative bekannt wird. Sogar der Österreichische Rundfunk präsentierte die Freiluftklasse an der Drau.
Zwanzig Jahre sind insbesondere für Kinder und Jugendliche ein unüberschaubar langer Zeitraum. Vor 20 Jahren gab es das Internet nur für Forschungseinrichtungen, Handys waren allenfalls als „Autotelefon“ bekannt – und Europa trennte der Eiserne Vorhang. Wir wissen nicht, wo und wie wir in 20 Jahren leben und arbeiten werden. Die SchülerInnen unserer Schule aber arbeiten daran, dass sie in 20 Jahren, wenn sie die Orte ihrer Kindheit besuchen, eine Freiluftklasse vorfinden, zum Beobachten der Natur, zum Wohlfühlen, zum Nachdenken. Sie wissen, dass ihr gegenwärtiges Handeln auch für ihre eigene Zukunft entscheidend ist.